Inklusion im und durch Sport

Seit 2013 engagiert sich der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen im Themenfeld Inklusion, um die aktive, gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung an sportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu verbessern.

Verleihung 2019 Sport

YouTube-Feed des LandesSportBundes Niedersachsen

Im Rahmen einer Preisverleihung mit rund 4.000 Gästen in der Swiss Life Hall in Hannover zeichneten die beiden Verbände gemeinsam mit Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé vorbildliches Arbeiten auf dem Weg zu einem inklusiven Niedersachsen aus. Zahlreiche Einsendungen waren von drei hochkarätig besetzten Jurys bewertet worden. „Es waren so viele gute Bewerbungen dabei, dass wir gerne viel mehr Preise vergeben hätten“, waren sich Adolf Bauer (SoVD-Landesvorsitzender) und Reinhard Rawe (LSB-Vorstandsvorsitzender) einig.

„Wir feiern dieses Jahr 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Partizipation und Inklusion sind zwei wichtige Schwerpunkte. Dazu tragen die Preisträgerinnen und Preisträger in vorbildlicher Weise bei. Ich danke allen für das große Engagement für ein inklusives Niedersachsen“, betonte Honé.

Verleihung 2019 YT

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Die Band SILBERMOND wurde für ihren jahrelangen Einsatz gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben wurde dabei das Projekt „YOUnited“, das seit 2016 von der Band unterstützt wird. Dabei geht es darum, rechtsaffine Jugendliche für eine demokratische Haltung zu gewinnen. Den zweiten Platz in der Kategorie Medien teilen sich Hanna Möllers sowie Claudia Scholz und Heike Zeigler von Radio Bremen für ihre Beiträge „Das Märchen von der Inklusion“ und „Verschieden sein, gemeinsam leben“. Für ihren Zeitungsartikel „Ein Blinder unter lauter Sehenden“ erhielt die Lüneburger Journalistin Anna Petersen den dritten Preis.

In der Kategorie Ehrenamt folgt auf dem zweiten Platz der Verein „Lebensweisen“ aus Schortens, der sich insbesondere für die Inklusion in Freizeit und Kultur einsetzt. Bronze geht an Ulrich Oestmann, der sich in Hannover besonders für Barrierefreiheit in Bus und Bahn stark macht.
Der Inklusionspreis Niedersachsen ist mit insgesamt 19.000 Euro dotiert. Schirmherr ist der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil.

Mehr Informationen unter www.inklusionspreis-niedersachsen.de.

Flyer - Inklusionspreis 2019

Preisträger Inklusionspreis 2017

LSB-Inklusionspreis 2017: Gewinner ist TSG Hatten-Sandkrug

Der LandesSportBund Niedersachsen hat die TSG Hatten-Sandkrug mit dem „Inklusionspreis 2017“ ausgezeichnet. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Handicap Kickers Hannover und der SCW Göttingen von 1913. Beteiligt hatten sich 34 Vereine. Die Gewinner 2017:

Platz 1 TSG Hatten-Sandkrug

Die TSG Hatten-Sandkrug ist der größte Mehrspartenverein im Landkreis Oldenburg mit 3000 Mitgliedern und bietet schon seit einiger Zeit inklusive Sportangebote an. Ein wichtiger Baustein dafür ist der Neubau einer barrierefreien Sportstätte, die 2016 eingeweiht worden ist. Reguläre, bestehende Sportangebote wie Zumba, Futsal, Psychomotorik, Tischtennis werden stetig inklusiv ausgebaut, neue inklusive Sportgruppen kommen dazu. Es finden zahlreiche vertraglich abgesicherte Kooperationen mit Förderschulen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Therapieeinrichtungen statt. Menschen mit Behinderung werden befragt und dürfen über das Sportangebot mitbestimmen. Der Verein organisiert große inklusive Sportveranstaltungen wie etwa den Sportivationstag des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen. Zwei Arbeitsplätze im Verein sind aktuell von Menschen mit Behinderung besetzt (Büro und Hausmeistertätigkeit). Der Verein ist Kooperationspartner, die  Übungsleiter werden permanent fortgebildet. Aktuell engagiert sich der Verein beim Aufbau eines lokalen Netzwerkes. Weblink: www.tsg-hatten-sandkrug.de 

 

Platz 2 Handicap Kickers Hannover

Das wöchentliche Angebot der Handicap Kickers Hannover (HaKis) spricht Kinder und Jugendliche ohne und mit Behinderung jeglicher Art an, die Spaß am Fußballspielen haben. Spieler, Trainer, Eltern, Partner und Förderer bilden ein Team: Ganz gleich, ob Beeinträchtigungen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene,– jeder ist eingeladen, mitzumachen. Zugrunde liegt ein Konzept, das operative Aufgabenpakete bewusst vom Vorstandsteam abzieht und auf Personen im gesamten Verein verteilt, um passgenaue Engagementmöglichkeiten für ALLE zu schaffen: Eine Freiwilligenmanagerin kümmert sich  um die Belange der Freiweilligen, es wurden Aufgabenprofile und Leitfäden für diverse Freiwilligentätigkeiten in Leichter Sprache erstellt. Außerdem wurden ‚Talentkarten‘ erstellt, auf der sich Mitglieder eintragen können, die sich im Verein einbringen wollen. Eine weitere Maßnahme zur Ausweitung der inklusiven Strukturen innerhalb des Vereins bezieht sich auf die Managementebene und ist die Einführung so genannter ‚Offener Vorstandssitzungen‘. Die Partizipation und Miteinbeziehung aller Vereinsmitglieder in die unterschiedlichen Prozesse, gelingt insbesondere durch das neue Sitzungsformat.

Weblink: https://handicap-kickers.de/

Platz 3 SCW Göttingen von 1913

Die Tischtennisabteilung des Vereins ist bereits seit rund 20 Jahren barrierefrei zugänglich und bietet inklusives Training für Menschen mit und ohne Behinderung an. Unter den Trainern sind auch solche mit Behinderung. Die Abteilung kooperiert viel zahlreichen Institutionen, u.a. Schulen,  den Göttinger Werkstätten sowie der Universitätsmedizin Göttingen. Hier bietet der Verein u.a. Projekttage für SchülerInnen an, welche auch der Sensibilisierung für den Sport mit Menschen mit Behinderung dienen.

Seit 2012 besteht im Verein der „grenzenlose“ Tischtennislehrgang als Modellprojekt des Vereins mit der gemeinnützigen GmbH „sport grenzenlos“: Bei diesen Veranstaltungen organisiert das Team gemeinsam mit prominenten Botschaftern vielfältige Aktionen und Projekte um die Begeisterung für den inklusiven Sport weiter zu entfachen. So trainieren z.B. Spieler der Nationalmannschaften des Deutschen Tischtennis Verbandes und des Deutschen Behindertensportverbandes zusammen. Das nachhaltige, inklusive Tischtennisprojekt „sport grenzenlos“ unter der Federführung des zweifachen paralympischen Goldmedaillengewinners Holger Nikelis  ist mittlerweile über die Grenzen Niedersachsens bekannt und wird auch von der Stiftung „Aktion Mensch“ gefördert.

http://www.scwgoettingen.de/

 

Beworben hatten sich diese Vereine:

ASV Altenlingen e.V., BSA der WiKi gGmbH, Einbecker Sportverein e. V., Golfclub Lilienthal e.V., Handicap Kickers Hannover e.V., JFV Haselünne e.V., JSG Gifhorn Nord , SV Olympia Laxten 1919 e.V. (Lucky Löwen), MTV Ilten von 1896 e.V., MTV 1862 e.V. Vorsfelde, Nordhorner Sportschützengemeinschaft e.V., Oldenburger Turnerbund e.V., Osnabrücker Sportclub, Fechtabteilung, Reit- und Fahrgemeinschaft Auetal e.V., Osnabrücker Sportclub (OSC), Pony- und Pferdefreunde Repke e.V., Schützenverein Etzhorn e.V von 1898, SCW Göttingen von 1913 e.V. , Reit- und Fahrverein Ankum e.V., RV Sudwalde e.V., SV 06 Lehrte e.V., SV Eintracht TV Nordhorn e.V., TSG Hatten-Sandkrug, SV Hansa Friesoythe e.V., SV Wiethmarschen 1929 e.V., TSG Dissen e.V., TSV Uesen e.V. von 1924, TSV Warzen e.V., TuS Ebstorf von 1866 e.V., TuS Haste 01 e.V., TuS Hemslingen-Söhlingen e.V., TuS Tarmstedt e.V., VfB Hannover Wülfel e.V., HSC Hannover und VfB Fallersleben

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Preisträger Inklusionspreis 2016

Inklusionspreis 2016

Der LandesSportBund Niedersachsen hat den Verein Blau-Weiss Buchholz mit dem „Inklusionspreis 2016“ ausgezeichnet. Den zweiten und dritten Platz belegten der TV Dinklage von 1904 und der Turn-Klubb zu Hannover. 32 Vereine hatten sich an dem Wettbewerb des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen um den diesjährigen Inklusionspreis beworben. Die Preisverleihung fand beim DTV Hannover statt.

Die Preisträger

Blau-Weiss Buchholz e.V

Der Sportverein ist im Landkreis Harburg seit 2006 Vorreiter für Inklusion und volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Damals entstand das barrierefreie Blau-Weiss Sportzentrum. Die Erweiterung 2010 umfasste auch den Bau der 6300 qm großen „Integrativen Anlage für Menschen mit und ohne Behinderungen“. Das Pilotprojekt verfügt über zehn Sport- und Spielgeräte und eine asphaltierte 240-Meter-Rundstrecke.  Für die Umsetzung inklusiver Sportangebote bestehen zahlreiche Kooperationen. Der Verein ist Organisator des jährlichen „Tag der Begegnung“ des Inklusionsbeirates der Stadt Buchholz. Ebenso richtet er den „Sportivationstag“ des Behindertensportverbandes aus. Menschen mit Behinderung arbeiten als Übungsleiter, Abteilungsleiter oder sind als Schiedsrichter tätig. Es bestehen Rollstuhlgruppen für Kinder und Jugendliche sowie Breitensportangebote für Menschen mit schwersten Behinderungen, die alle auch inklusiv besucht werden. Zwei Rollstuhlbasketball-Mannschaften spielen in der Landes- bzw. Oberliga.

TV Dinklage von 1904 e.V.

2015 hat der Verein das Projekt „Dinklusiv-Freizeit gemeinsam leben“ im Rahmen des Projektes „Lingen integriert natürlich alle Sportler (LinaS)“ gestartet. Der Verein will nachhaltige Sport- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen barrierefrei initiieren und professionell begleiten. Dies geschieht gemeinsam mit anderen örtlichen Vereinen, Verbänden und sozialen Netzwerken. Die bestehenden Angeboten wie z.B. das inklusivee Schießtraining des Schützenbundes in seiner barrierefreien Schützenhalle, die  inklusive Fußballmannschaft für Kinder und Jugendliche, das Kinderturnen für Kinder mit und ohne Förderbedarf sowie der E-Ball Sport sollen ausgebaut werden. 

Turn-Klubb zu Hannover e.V.

Der Turn-Klubb zu Hannover baut derzeit ein neues Bewegungszentrum mit Gymnastikräumen und einer Halle für das TKH-Gesundheitsstudio, in dem ein inklusives Konzept mit Blinden erprobt werden soll. Der TKH bietet seit fast 20 Jahren Judo für Blinde, Sehbehinderte und Sehende im Landesbildungszentrum für Blinde an, welche von einem blinden Übungsleiter durchgeführt werden. Diese Erfahrungen führten dazu, auch den Gesundheitssport im Verein für diese Zielgruppe inklusiv nutzbar zu machen. Zurzeit gibt es keine Fitnessstudios in Hannover, die blindengerecht und inklusiv nutzbar sind. Ziel auf lange Sicht soll sein, Menschen mit (Seh-) Behinderung eine weitgehend selbstständige Nutzung des neuen Gesundheitsstudios und Bewegungszentrums zu ermöglichen. Es bestehen zahlreiche Kooperationen mit Einrichtungen der Behindertenhilfe, Stadt, Kommunen, Vereinen, Verbänden und den zuständigen Ministerien.

 

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Preisträger Inklusionspreis 2015

Der LandesSportBund Niedersachsen (LSB) hat den Golfclub Lilienthal mit dem „Inklusionspreis 2015“ ausgezeichnet. Den zweiten und dritten Platz belegten der SV Vorwärts Nordhorn 1919 und der Sport- und Freizeitclub Harz-Weser 1982.

Insgesamt hatten sich 26 Vereine an dem Wettbewerb LSB Niedersachsen um den diesjährigen Inklusionspreis beworben.
Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung die gleichberechtigte, selbstbestimmte und aktive Teilhabe im Sport zu ermöglichen, haben viele niedersächsische Vereine bereits Initiativen gegründet, Netzwerke gebildet und Lösungen für mögliche Fragen und Schwierigkeiten gefunden. In diesen Vereinen sind Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich gemeinsam auf dem Spielfeld oder in der Sporthalle aktiv, spielen, trainieren und wettstreiten miteinander. Darüber hinaus gestalten in diesen Vereinen Menschen mit und ohne Behinderung auch die Gremienarbeit gemeinsam und gleichberechtigt im Sinne der Inklusion.

Die Preisträger

Golfclub Lilienthal e.V.
Der Verein, 1998 als erster Golfclub Deutschlands mit inklusiver Ausrichtung gegründet, bie-tet auf seiner barrierefreien Anlage inklusives Freizeitgolfen und Golftraining zum Erreichen der Platzreife sowie regelmäßig inklusive Turniere bzw. Turniere nur für Menschen mit Be-hinderung an. Darüber hinaus hat der Verein in Kooperation mit  der Stiftung Leben und Ar-beiten 12 Greenkeeper-Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen eingerichtet.

SV Vorwärts Nordhorn 1919 e.V.
Die inklusive Vereinsarbeit des SV Vorwärts 1919 e.V. Nordhorn findet sowohl in der Sportausübung als auch in der Gremienarbeit statt. So steht der Großteil der Sportangebote Menschen mit Behinderung offen und die Interessen der Mitglieder mit Behinderung werden durch einen Spieler des Rollstuhlbasketball-Teams vertreten. Anfang des Jahres konnte der Verein die „Halle für Alle“, eine barrierefreie Sportstätte, in Betrieb nehmen.

Sport- und Freizeitclub Harz-Weser e.V. 1982
Bereits bei der Gründung des Vereins vor 33 Jahren wurde „Die Förderung des Sports und der Freizeit mit Behinderten […]“ als Artikel 2 in die Satzung aufgenommen. Somit wurden von Beginn an alle Vereinsaktivitäten von Mitgliedern mit und ohne Behinderung gemeinsam durchgeführt. Auch im Vorstand arbeitet immer ein Mitglied mit Behinderung mit, um die Inte-ressen der insgesamt 50 Mitglieder mit Behinderung zu vertreten.

Die Jury

Die Auswahl der Preisträger haben in diesem Jahr vorgenommen: Der Niedersächsische Sportminister Boris Pistorius, Petra Wontorra (Landesbeauftragte für Menschen mit Behinde-rungen), LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Birgit Eckhardt (Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Niedersachsen e.V.), Karl Finke (Präsident des Behin-derten-Sportverbandes Niedersachsen e.V.) und Peter Fiebiger (Präsident des Gehörlosen-Sportverbandes Niedersachsen e.V.).

Preisträger Inklusionspreis 2014

Um den Inklusionspreis 2014 haben sich insgesamt 43 Vereine (!) aus ganz Niedersachsen mit überaus vielfältigen und innovativen Inklusionsmaßnahmen beworben.

Die Vielzahl der Bewerbungen verdeutlichte sehr eindrucksvoll, dass Inklusion im niedersächsischen Sport keine Illusion ist, sondern gelebter Alltag. Viele Vereine engagieren sich bereits seit vielen Jahren in besonderem Maße für die gleichberechtigte und aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Sport.

Die Vielzahl der Bewerbungen hat auch gezeigt, dass Inklusion im niedersächsischen Sport viele Facetten hat: So sind Menschen mit und ohne Behinderung zum einen gemeinsam auf dem Spielfeld oder in der Sporthalle aktiv, spielen, trainieren und wettstreiten gemeinsam. Zum anderen finden sich immer häufiger auch Vereine, in welchen sich Menschen mit Behinderung in der Gremienarbeit engagieren und hier aktiv und gleichberechtigt an der Gestaltung des Sports mitwirken.

Die Preisträger 2014:

  1. Osnabrücker Turnerbund von 1876 e.V.
  2. SC Rote Teufel - Ganderkesee e.V.
  3. Rollstuhl-Sportgemeinschaft Hannover ´94 e.V.

Die feierliche Preisverleihung fand in den barrierefeien Räumlichkeiten der Rollstuhl-Sportgemeinschaft Hannover ´94 e.V. statt. 

Günther-Volker-Preisträger 2004-2013

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