Mehr als 100 Vertreter*innen aus dem niedersächsischen Sport haben an der ersten team- und themenübergreifenden Fachtagung des LSB zum Themenbereich „Vielfalt im Sport“ teilgenommen. Den gemeinsamen Auftrag der Veranstaltung in Oldenburg machte der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe bereits in seiner Begrüßung deutlich: „Die Richtschnur ist das Grundgesetz“, sagte Rawe im Hinblick auf die tägliche Arbeit des LSB und verwies damit auf Paragraph 3 des Gesetzes, der die Gleichbehandlung aller Menschen gewährleistet.
Einen Ball, den Gastredner Prof. Dr. Narku Laing gerne aufnahm. Der Professor für Rassismusforschung an der EvH Bochum und Gründer der Diversityberatung Vielfaltsprojekte GmbH sprach von seinen eigenen Erfahrungen als Schwarzer Sportler und spannte den Bogen von der Entwicklung der Gesellschaft zu den zukünftigen Herausforderungen für Sportvereine. „Vielfalt im Sport ist eine Zukunftsaufgabe, weil wir ohne gar nicht mehr auskommen werden. Wir haben eine zunehmende Anzahl an Menschen, die vielfältig sind, weil sie zum Beispiel migriert sind, sich der LGBTQIA+-Community zugehörig fühlen oder eine Schwerbehinderungen haben. Wenn wir unsere Sportvereine auch in fünfzig Jahren mit viel Leidenschaft und gut ausgestattet betreiben wollen, müssen wir diese Menschen mitnehmen und einladen“, so der ehemalige Footballspieler. Als praktische Beispiele für eine Öffnung der Vereine nannte er u.a. Kooperationen mit migrantennahen Einrichtungen oder die Veränderung von vereinsinternen Gewohnheiten. So könne der Sport seine Fähigkeit entfalten, Menschen zusammenzubringen, die im Alltag gar nicht miteinander in Kontakt treten würden.
In zwei anschließenden Workshopphasen zur rassismuskritischen Arbeit im Sport, Safe Spaces und einer besseren Zugänglichkeit des Sports für alle Menschen wurde der Blick auf die praktischen Maßnahmen für Sportvereine weiter vertieft.
Reinhard Rawe sieht in der ersten themenübergeifenden Veranstaltung für die Vielfalt „den Auftakt einer interaktiven und kooperativen Zusammenarbeit“ zwischen den verschiedenen Teilbereichen im niedersächsischen Sport.
Auch Roy Gündel, LSB-Teamleiter „Teilhabe und Vielfalt“, freut sich über die neue Art der Vernetzung. „Die vielen engagierten Menschen aus dem Sport, die in Oldenburg zusammengekommen sind, hatten die Möglichkeit, ihren Blickwinkel auf die Vielfalt zu erweitern. In jedem Fall haben sie neue Motivation für ihre Arbeit vor Ort getankt“.
Neben den Vertreter*innen aus Sportvereinen, Sportbünden und Landesfachverbänden nahmen auch Menschen aus der Wissenschaft und von zivilgesellschaftlichen Institutionen an der Tagung teil.