Verbindliche Bewegungszeiten in allen niedersächsischen Schulen und mehr qualifizierte Lehrkräfte, das sind zwei zentrale Forderungen beider Verbände an die niedersächsische Politik. Der stellv. LSB-Vorstandsvorsitzende und Vorstandsmitglied der Sportjugend Niedersachsen, Marco Lutz und der Vorsitzende des Deutschen Sportlehrerverbandes, Dr. Daniel Möllenbeck unterstrichen ihre Forderungen bei einer Podiumsdiskussion im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Deutschen Sportlehrerverbandes (DSLV) Landesverband Niedersachsen.
„Wir brauche dringend eine tägliche Bewegungsstunde. Mehr Bewegung ist nicht nur für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schüler*innen wichtig, mit Bewegung gelingt auch das Lernen besser“, so Marco Lutz.
Ein zentrales Anliegen formuliert Dr. Daniel Möllenbeck:
„Es fehlen an fast allen niedersächsischen Schulen qualifizierte Sportlehrkräfte. Es fällt viel Unterricht aus und insbesondere an Grundschulen haben wir das Problem, dass Sportunterricht überwiegend fachfremd, also von nicht dafür ausgebildeten Lehrkräften, erteilt wird. Wir brauchen an jeder Grundschule ausgebildete Sport-Lehrer*innen.“
Niedersachsen liegt im Bundesvergleich auf dem letzten Platz
Trotz des Beschlusses der Kultusministerkonferenz (KMK) aus dem Jahr 2017, in der Regel drei Sportstunden in allen Jahrgangsstufen zu erteilen (Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports), werden in Niedersachsen weiterhin nur zwei Unterrichtsstunden erteilt. Damit liegt Niedersachsen – neben dem Saarland – auf dem letzten Platz in Deutschland! Der hohe Stundenausfall aufgrund des Lehrkräftemangels verschärft das Problem zusätzlich.
Sport ist mehr als Bewegung – er ist Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe
Die Sportjugend Niedersachsen und der Deutsche Sportlehrerverband appellieren an Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen, dem Schulsport den Stellenwert zu geben, den er verdient. Denn durch Bewegung könne nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige und soziale Entwicklung der Kinder gestärkt werden. Gerade auch im Hinblick auf die Einführung des verlässlichen Ganztags im kommenden Jahr für alle Erstklässler*innen in Niedersachsen sind sich die Verbände einig: „Jetzt ist die Zeit zu handeln!“