Rund 100 Vertreter*innen aus 39 Sportbünden haben beim zweitägigen LSB-Kongress 2024 in der Akademie des Sports in Hannover über die Weiterentwicklung der LSB-Gliederungen beraten. Vorbereitet wurde der Kongress vom Ausschuss „Strukturentwicklung der LSB-Gliederungen“.
LSB-Präsident André Kwiatkowski und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Marco Lutz warben in ihren Eingangsstatements dafür, sich den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit auf Basis der durch die 2022 beschlossenen Leitziele der LSB-Strategie 2030 zu stellen und „die vielen guten Instrumente und kleinen Orchester im Land zu einem großen gemeinsamen Orchester“ zu vereinen.
Im Hauptvortrag unter dem Titel „Strukturen neu denken, Veränderungen gestalten“ machte Sportsoziologe Dr. Arne Göring von der Georg-August-Universität Göttingen deutlich, dass sich auch die Sportorganisationen mit einer rasant zunehmenden Veränderungsgeschwindigkeit auseinandersetzen müssen und dadurch hohen Herausforderungen ausgesetzt ist. Stetig wachsende technische Möglichkeiten führen z. B. zu vielfältigen neuen Kommunikationswegen, zu Informationsflut und damit einhergehend zu gesellschaftlichen Entwicklungen, die konkret die Arbeit und die Organisationsformen in den Sportvereinen betreffen. Für die Steuerung und Lenkung des organisierten Sports im Flächenland Niedersachsen sieht Arne Göring eine große Chance darin, Veränderungen zuzulassen und Anpassungen aktiv zu gestalten.
Am Samstag wurde intensiv in Untergruppen daran gefeilt, eine Verantwortungszuordnung für wichtige Leistungen der Sportorganisatin vorzunehmen. Anschließend stellten Mitglieder des Ausschusses „Strukturentwicklung der LSB-Gliederungen“ den Zwischenstand der Vorüberlegungen zu den Denkrichtungen aus dem Ausschuss vor. In einer abschließenden Arbeitsphase erarbeiteten die Kongressteilnehmenden in sieben Untergruppen ihre Visionen von einer möglichen Neuaufstellung der Sportorganisation in Niedersachsen mit zahlreichen Anregungen, die nun in die weitere Arbeit des Arbeitsausschusses einfließen werden.
Der Arbeitsausschuss trifft sich am 31. August 2024 zu einem nächsten Arbeitsworkshop. Bis Januar 2025 soll unter Einbeziehung der Ergebnisse des Kongresses die Arbeit an den vorgelegten Denkrichtungen und Strukturmodellen weitergeführt werden und diese in konkrete Modellierungen überführt werden.
„Der LSB-Strategieprozess ist unbedingt notwendig, da u.a. die Individualisierung und rasende Technologisierung den Sport verändern. Wir müssen vorrausschauend, neu und anders denken, um ein flexibler und innovativer Dienstleister für den Sport zu bleiben. Ich freue mich, dass ich an diesem Prozess mitwirken kann.“ - Alexander Kork, SSB Osnabrück
„Das war ein ausgesprochen positiver Kongress mit einer sehr komplexen Thematik, einem inspirierenden Vortrag zu Beginn und einer toll organisierten Rundum-Versorgung. Ich fahre sehr zufrieden zurück nach Celle.“ - Katja Koch, KSB Celle
„Mein erster LSB-Kongress war eine tolle und spannende Erfahrung. Ich hatte die Möglichkeit, viele neue Kontakte zu knüpfen und mich gleichzeitig auf das Gedankenexperiment für ein neues Struktur-Modell einzulassen. Ein Thema, das tatsächlich sehr komplex, aber auch ungemein wichtig ist, um uns für die Zukunft gut aufzustellen.“ - Sebastian Lühr, KSB Harburg-Land